Rehwild lat. Capreolus Capreolus ist die anpassungsfähigste Schalenwildart und kommt nahezu überall vor.

Als Kulturfolger ist das Rehwild aber auch in Parks und in unmittelbarer Nähe zu menschlichen Siedlungen anzutreffen.
Das soziale Verhalten der Böcke ist territorial geprägt. Sein Revier markiert der Bock durch Plätzen und Schlagen bzw durch Duftdrüsen.

Im Winter versammelt sich das Rehwild in Sprüngen ohne Rangordnung. Die Unterscheidung von männlichem und weiblichem Rehwild ist unter anderem im Sommer am Gehörn der Böcke bzw am herzförmigen Spiegel, durch die im Winter markante Schürze der Ricken möglich. Die Brunftzeit des Rehwildes nennt der Jäger auch Blattzeit. Mit einem Buchenblatt kann das Pfiepen der Schmalrehe und Ricken nachgeahmt werden um den Bock anzulocken. Ricken haben eine durchschnittliche Tragzeit von 42 Wochen von denen 18, als sogenannte Eiruhe ausfallen um die Setzzeit in eine günstigere Jahreszeit zu verlegen. Die Kitze ,meist sind es zwei, werden im Mai und Juni gesetzt. In den Ersten drei Wochen drücken sich diese, was zum Problem bei der gleichzeitig stattfindenden Wiesenmad werden kann.

Das Gehörn der Böcke entwickelt sich in Stufen, im Laufe der nächsten Jahre. Es beginnt mit 3 Monaten. Ab diesem Zeitpunkt entwickeln sich beim jungen Bockkitz die Rosenstöcke auf denen sich dann das Erstlingsgehörn entwickelt. Die Gehörnstufen werden Spießer, Gabler und Sechser, in Abhängigkeit der Enden die diese ausbilden, genannt. Das ausgebildete Gehörn wird vom Bock durch Fegen an Bäumen und Ästen von Büschen, vom Bast befreit und bekommt durch die Pflanzensäfte eine charakteristische Färbung. Bei älteren Böcken wird das Gehörn Anfang November abgeworfen. Ab einem Alter von 3 Monaten erscheint im Rehgebiss der M1, drei Monate später der M2 weitere 6 Monate braucht dann der M3 zur gleichen Zeit wechelt der P3 von drei auf zweiteilig. Mit etwa 12 Monaten und zuletzt 32 Zähnen ist die Zahnentwicklung beim Rehwild abgeschlossen. Auch wenn Rehe theoretisch bis zu 15 Jahre alt werden könnten ist das Gebiss bereits vorher so weit abgenutzt, das diese keine Nahrung mehr aufnehmen könnten.

Rehwild ist ein Wiederkäuer und Konzentratselektierer, in bis zu 12 Äsungsperioden am Tag wird eiweisreiche, faserarme Nahrung, wie z.B.: Knospen, Triebe und Kräuter bevorzugt.

Quelle: Wieprecht